Beeindruckende Landschaften, eine reichhaltige Geschichte und eine ganz besondere Kultur zeichnen den kleinsten mittelamerikanischen Staat El Salvador aus. Das Land ist ungefähr so groß wie das deutsche Bundesland Hessen. Im Osten und Norden befinden sich die Nachbarstaaten Honduras und Guatemala.
Die Pazifikküste El Salvadors erstreckt sich über etwas mehr als 300 Kilometer und umfasst auch Teile des südlich gelegenen Golfs von Fonseca, an den auch Honduras und Nicaragua grenzen. Die vielen Strände El Salvadors bieten sich für einen Wassersport- oder Badeurlaub an. Geografisch wird El Salvador von einer Vulkankette geprägt, die das Land in drei Großregionen unterteilt: Hinter dem im Süden gelegenen Küstenstreifen befindet sich eine von Hochebenen und Tälern geprägte Landschaft, die zu den nördlichen Gebirgsregionen überleitet. Nahe der Nordgrenze zu Honduras befindet sich mit dem 2.700 Meter hohen Berg El Pital die höchste Erhebung El Salvadors.
Die Entwicklung einer neuen Kultur
90 % der 7,3 Millionen Einwohner El Salvadors sind Mestizen, die Nachfahren von Weißen und der früheren eingeborenen Bevölkerung. In den Mestizen lebt ein Stück der Maya-Kultur weiter, die mit Ankunft der spanischen Eroberer Ende des 15. Jahrhunderts unterging. Gebräuche, Erzählungen und Tänze haben sich erhalten. In El Salvador entwickelte sich aber auch eine neue Musikkultur, die mittelamerikanische und europäische Elemente miteinander verbindet. In den 1960er Jahren bildete sich eine neuartige Volksmusik heraus, die Nueva Cancion genannt wird und deren Liedtexte häufig politische oder soziale Bezüge aufweisen.
Sehenswürdigkeiten in San Salvador
Unverzichtbar ist ein Besuch der Hauptstadt San Salvador, die 30 Kilometer von der Pazifikküste entfernt liegt und mit ungefähr 525.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes ist. Im Ballungsgebiet San Salvador leben über 2 Millionen Menschen und damit mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Landes. San Salvador verfügt über sehenswerte Bauwerke. Der aus dem 19. Jahrhundert stammende, über ein machtvolles Erscheinungsbild verfügende Palacio Nacional wurde im neoklassizistischen Stil errichtet.
Die imposante, aber gleichzeitig hell erscheinende und mit einer farbenfrohen Fassade versehene Kathedrale des Heiligen Erlösers (Catedral Metropolitana de San Salvador) ist die Zentralkirche des katholischen Erzbistums, die auch von dem früheren Papst Johannes Paul II. wiederholt aufgesucht wurde. Johannes Paul II. hatte seinerzeit auf die hohe Symbolkraft dieses Kirchengebäudes für das salvadorianische Volk hingewiesen. In der Kathedrale befindet sich das Grab des 1980 ermordeten Erzbischofs Oscar Romero, das zu einer bedeutsamen Pilgerstätte wurde.Die ebenfalls in San Salvador befindliche Kirche St. Ignatius Loyola fällt durch ihre prächtige, aus der Kolonialzeit stammende Fassade auf. Ferner befinden sich in San Salvador verschiedene Theater und Museen, die bei einem Aufenthalt in der Hauptstadt besichtigt werden sollten. San Salvador verfügt über den mittels Sessellift erreichbaren, zu einem Tagesausflug einladenden Freizeitpark Monte San Jacinto, der einen wunderbaren Ausblick über die Stadt ermöglicht. Ein weiterer Aussichtspunkt ist die 1.200 Meter hohe Felsformation “Teufelstür” (Puerta del Diablo).
Die historischen Maya-Stätten inmitten beeindruckender Naturlandschaften
In El Salvador können vielerorts die Überreste der untergegangenen Maya-Kultur besichtigt werden. Zwar sind nicht alle der ungefähr eintausend entdeckten Maya-Stätten El Salvadors zur öffentlichen Besichtigung freigegeben, doch wurden an einigen der historischen Stätten Museen eingerichtet, die die Kultur der Ureinwohner des Landes eindrucksvoll darstellen. Die wieder ausgegrabene, historische Stadt Casablanca wurde ab 1.500 v. Chr. für 3.000 Jahre besiedelt, bevor sie mit der spanischen Eroberung unterging. Auch zu dieser Ausgrabungsstätte gehört ein Museum, das sehenswerte Kunstwerke aus der Zeit der Maya ausstellt. Der vor fast 1.500 Jahren bei einem gewaltigen Ausbruch des Vulkans Caldera verschüttete Maya-Stadt Joya de Ceren gehört seit 1993 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Überreste der Ortschaft sind sehr gut erhalten und lohnen eine Reise in die Vulkanregion El Salvadors. Die nicht weit von der Stadt Chalchuapa gelegenen Ruinen von Tazumal sind eine besondere Sehenswürdigkeit, in deren Zentrum sich eine im 6. Jahrhundert erbaute Pyramide befindet. Besucht werden sollte nicht zuletzt auch der am Rande des Vulkans Santa Ana und innerhalb einer beeindruckenden Naturlandschaft gelegene Kratersee Lago Coatepeque.